Michael Sander Geschftsfhrer des Kupferverbands  P1020701

1. Bild: Michael Sander, Geschäftsführer des Kupferverbandes in Düsseldorf/ Foto: Kupferverband

2. Bild: Uwe Schmidt, Vorstandsmitglied der österreichischen Montanwerke Brixlegg AG/ Foto: Gernot Volger

Am 22. März fand in Berlin-Mitte eine Veranstaltung des Kupferverbands, der Interessenvertretung der Kupferindustrie, statt. Diesmal ging es um das Recycling von Kupfer als Grundlage der Versorgungssicherheit von Schlüsselindustrien.

Kupfer wird, wegen seiner hervorragenden Leitfähigkeit, vor allem in der Infrastruktur verbaut, hauptsächlich für Energieanwendungen, also Kabel. Das macht deutlich: Kupfer ist ein Rohstoff von strategischer Bedeutung. Weltweit liegt der Kupferbedarf gegenwärtig bei 25 Millionen Tonnen jährlich. Fachleute erwarten zukünftig eine stark wachsende Nachfrage - bis auf 60 Millionen Tonnen im Jahre 2050. „Der Bedarf an Kupfer wird insbesondere durch seine Rolle als Enabler der Mobilitäts- und Energiewende in den kommenden Jahren wachsen“, erwartet Michael Sander, Geschäftsführer des Kupferverbandes. „Allein in Europa werden zur Umsetzung der Energiewende im Jahre 2030 schätzungsweise zusätzliche 1, 25 Millionen Tonnen Kupfer benötigt.“

Da es in Deutschland (und Österreich) keinen Kupferbergbau gibt, muss sämtliches Kupfer für eine Aufbereitung, sei es in Form von Schrott oder sei es aus mineralischer Gewinnung, importiert werden. Die Aufbereitung ist sehr energieintensiv. Kupfer ist ein Metall, das sich grundsätzlich ohne Qualitätsverlust recyceln lässt. Bislang werden weltweit gerade mal 17 Prozent des Kupferbedarfs durch recyceltes Kupfer gedeckt. In Deutschland liegt der Recyclinganteil der Kupferproduktion bei 40 Prozent, also deutlich über dem globalen Durchschnitt. Aufgrund der erwarteten stark steigenden Nachfrage nach Kupfer könnte Recycling zukünftig eine zweite Säule der mineralischen Rohstoffversorgung werden, wenngleich die Nachfrage durch Recycling allein, es versteht sich angesichts der Zahlen von selbst, niemals zu decken sein wird.

„Ich wünsche mir, dass Öffentliche Autraggeber bei ihren Beschaffungen zukünftig auch Recycling-Gesichtspunkte berücksichtigen. Da bisher nur Qualität und Preis Beschaffungskriterien sind, sollten zukünftig auch Nachhaltigkeitskriterien Anwendung finden“, sagt Uwe Schmidt, eines der drei Vorstandsmitglieder des Unternehmens /Montanwerke Brixlegg/ in Tirol (Österreich). Im Hinblick auf Recycling in der Kupfer verarbeitenden Industrie nehmen die /Montanwerke Brixlegg /eine führende Position ein. Dieses Unternehmen arbeitet mit 100 Prozent Recycling-Rohstoffen und mit 100 Prozent erneuerbarer Energie.

/Text: Gernot Volger/