Dr.UhlitzFoto: Privat

Dr. Manfred Uhlitz ist Vorsitzender des Vereins für die Geschichte Berlins e.V. Als eine der bundesweit ältesten „Bürgerinitiativen“ gilt der Verein für die Geschichte Berlins e.V., gegründet 1865, also sechs Jahre vor der Kaiserproklamation und Gründung des Deutschen Reichs (1871). Der Publizist Theodor Fontane war hier bereits Ehrenmitglied und Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker ebenso. Zwei Superlative: Die Bibliotheksliste umfaßt mehr als 30.000 Exemplare, die neue Mitgliederliste verzeichnet über 650 geschichtsbegeisterte Freunde und Förderer. Der ehrenamtliche Vorstand, die Beisitzer und Arbeitsgruppen werden von Persönlichkeiten repräsentiert, die sich mit ihrem Wissen und Erfahrungen engagiert für die Stadtgeschichte und Vereinsbelange einsetzen. Wir sprachen mit Dr. Manfred Uhlitz, dem Vorsitzenden des VfdGB, der dieses Amt seit 2005 innehat.

Welches Ziel verfolgt der VfdGB?

Dr. Uhlitz: Das nunmehr über 150 Jahre bestehende Ziel ist, die Geschichte Berlins lebendig zu halten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unsere versierten berlin-historischen Veröffentlichungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.

Was können die Mitglieder erwarten?

Dr. Uhlitz: Neben den wissenschaftlich fundierten Publikationen, einem Jahrbuch sowie den Vereinsmitteilungen führen wir weiterhin die beliebten Exkursionen durch, beispielsweise zu historischen Stätten. Und unsere Vortragsreihen genießen wegen ihrer spannenden Themen eine immer größere Anziehungskraft. Gäste sind hierbei stets willkommen. Ich empfehle gerne unsere Website
www.diegeschichteberlins.de

Lassen sich dort Informationen finden, die andere Geschichtsvereine nicht haben?

Dr. Uhlitz: Unser Alleinstellungsmerkmal ist die tolle Galerie mit über 390 Historien-Porträts von Vereinsmitgliedern. Daraus ist ein universitäres Forschungsprojekt „Berliner Fotografenateliers des 19. Jahrhunderts“ von Professor Dr. Sybille Einholz entstanden.

Beantworten Sie auch externe Anfragen?

Dr. Uhlitz: Immer gerne. Schauen Sie sich allein die rbb-Sonntagsfrage an. Also wenn es um die Beantwortung historischer Fragen geht, dann sind wir für die Medien à la Couleur immer auch eine primäre Anlaufstelle. Das „Forum“ auf unserer Website ist eine weitere Möglichkeit, Antworten zu finden. Ein positiver Nebeneffekt: Während so mancher kniffliger Nachforschungen lernen wir stets genauso etwas Neues hinzu.

Sich über 150 Jahre kontinuierlich um die Historie der Spreemetropole zu kümmern, bedeutet das nicht, einen antiquierten Mitgliederstamm zu haben und entsprechend ebenso zu arbeiten? Okay, das klingt jetzt etwas provokant.

Dr. Uhlitz: Kontinuität bedeutet nicht Stillstand. Kontinuität bedeutet auch die Bereitschaft zu ständiger Veränderung. Unser Qualitätsanspruch ist sehr hoch, erkennbar an den Publikationen, Vortragsthemen und der modernen Internetpräsentation. „Digital“ ist also für uns kein Fremdwort. Aber der Erfolg kommt mit den Menschen: Erfahrungen gepaart mit jungen Ideen machen den effektiven Mix aus - im VfdGB-Vorstand genauso wie unter unseren Mitgliedern. Wir heißen deshalb, gleich welchen Alters (!), jedes an der Geschichte Berlins interessiertes, neues Mitglied herzlich willkommen.

An wen kann man sich konkret wenden, wer Nachfragen oder Anregungen hat?

Dr. Uhlitz: Unser ehrenamtlicher Mitarbeiter für den Bereich Presse ist Herr Mathias Tank. Er ist zu erreichen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Lieber Herr Dr. Uhlitz, vielen Dank für das Gespräch.

Dr. Uhlitz: Auch ich möchte mich für das Gespräch bedanken. (Das Gespräch führte Volkert Neef; Foto: Privat)

 

 

.