IHK FotoAntje Kapek (43) leitet gemeinsam mit Silke Gebel die Fraktion der GRÜNEN im Berliner Abgeordnetenhaus. Am 2. Oktober war Antje Kapek zu Gast bei der IHK. IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm sagte über den prominenten Gast: „Erinnert sei an ihren Ausspruch: „Die Opposition ist ein eklatanter Totalausfall.“ Beatrice Kramm erklärte auch: „Große Aufgaben kann man nur gemeinsam lösen. Unternehmen spüren Verantwortung für diese Stadt, für dieses Land.“ Es gäbe aber drängende Fragen wie beispielsweise: „Wie wird der Wirtschaftsverkehr in Berlin so organisiert, dass die Versorgung der Menschen gewährleistet bleibt? Wie schaffen wir es, mehr und schneller bezahlbaren Wohnraum zu schaffen?

Staatliche Eingriffe wie Enteignungen und Mietendeckel“ seien sicherlich nicht förderlich, um die dringend benötigten Wohnungen schnell zu schaffen. „Uns berichten Unternehmer, dass sie lieber in Brandenburg oder anderen Teilen Deutschlands bzw. der Welt investieren als in Berlin, weil sie das Klima in Berlin als wirtschaftsfeindlich empfinden.“ Die gebürtige Berlinerin Antje Kapek bezeichnete ihre Geburtsstadt „als die coolste Stadt der Welt.“ Sie regte an, über Neugestaltungen nachzudenken. Man wisse doch „reines einkaufen gibt es schon lange nicht mehr, der Onlinehandel hat für große Veränderungen gesorgt.“ Also solle man darüber nachdenken: „Straßen umbauen, künstlerisch gestalten und Kulturzonen einrichten.“ Das locke Leute zum Flanieren, die dann auch wieder die Schaufenster der Geschäfte wahrnehmen und zu Kunden werden könnten. Großen Raum nahm auch der Klimawandel ein. „Tausende Bäume müssen gefällt werden aufgrund des Sonnenbrands. Bis vor einem Jahr habe ich gar nicht gewusst, dass Bäume unter Sonnenbrand leiden können.“ Zahlreiche Bäume litten im heißen Sommer unter Wassermangel. Der erste Herbststurm sorgte bei ihnen für Entwurzelung. Ein großes Problem sei in der Bundeshauptstadt nicht nur der große Wohnungsmangel, sondern auch die nicht-enden wollenden Mietsteigerungen. „Mir sind vereinzelte Mietobjekte bekannt, wo es in den letzten 5 Jahren zu einer Mietsteigerung von 800 Prozent gekommen ist.“ Sie regte auch an, nochmals über eine Fusion von Berlin und Brandenburg nachzudenken. Doch hier kam nichts Konkretes von der GRÜNEN-Politikerin. Kein Wunder, einst hatten sich bei diesem Thema Manfred Stolpe (SPD) und Eberhard Diepgen (CDU) die politischen Finger verbrannt. Welcher Politiker will sich schon freiwillig die Finger verbrennen mit einer neuen Abstimmung zur Länderfusion, die ein Eigentor werden könnte? Wenn Frau Kapek das Thema so sehr am Herzen liegt, kann sie ja als Parlamentarierin entsprechende Anträge einbringen ins Abgeordnetenhaus! IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder stellte die Frage der Bebauung des Tempelhofer Felds auf. Einer Bebauung erteilte Antje Kapek jedoch eine Absage. Ein Bebauen dort ginge nur, wenn eine erneute Volksbefragung dies gestatten würde. Die Debatte über das Tempelhofer Feld und die Elisabeth Aue im Bezirk Pankow gingen an der Realität vorbei und seien „Phantomdiskussionen.“ Unter den Gästen in der IHK traf man auch den Botschafter der Schweiz an. Er gab Antje Kapek recht, dass „Berlin die coolste Stadt der Welt sei.“ Ebenfalls anwesend waren die beiden Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses Frank-Christian Hansel, Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD, sowie Harald Gindra. Der Linken-Abgeordnete ist wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Im Pressegespräch erklärte Frank-Christian Hansel: „Heute Morgen hat sich wieder einmal gezeigt, bei den GRÜNEN steht die Ideologie an erster Stelle. Frau Kapek hat-vollkommen zu Recht- die 45 Verkehrstoten des Jahres 2018 in Berlin beklagt. Leider habe ich nicht ein Wort heute früh gehört über die 191 Drogentoten in Berlin. Problemfelder wie der Drogenhandel im Görlitzer Park in Kreuzberg werden von Rot-Rot-Grün entweder negiert oder kleingeredet.“ Harald Gindra sagte: „Mir persönlich hat gefallen, dass die Kollegin Frau Kapek klare Worte zu den Bebauungsplänen des Tempelhofer Felds und der Elisabeth Aue gefunden hatte. Sie hat dies richtigerweise als Phantomdiskussion ausgedrückt. Selbst wenn, mal nur rein fiktiv betrachtet, dort heute der Wohnungsbau beginnen würde, es dauert ja rund 10 Jahre, ehe dort einzugsfertige Wohnungen vorhanden sind. So lange können wir nicht warten. Wir brauchen die Wohnungen so schnell wie möglich und nicht erst in ferner Zukunft.“ (Text/Foto: Volkert Neef)