Gerhard-Hauptmann-Haus
Die Insel Hiddensee gehört zum Landkreis Vorpommern-Rügen und besteht aus den vier Ortsteilen Grieben, Kloster, Vitte und Neuendorf. Den Namenszusatz Seebad trägt die Gemeinde Insel Hiddensee seit 2005. Die rund 19 Quadratkilometer große Insel mit ihren 1.000 Bewohnern ist größtenteils Autofrei. Polizeiautos, Rettungsfahrzeuge und ein Schulbus machen da eine Ausnahme zu den zahlreichen kleinen Elektrofahrzeugen, Fahrrädern und Pferdefuhrwerken. Zu erreichen ist die Ostseeinsel per Schiff von Stralsund aus sowie von Schaprode auf der Insel Rügen.
Die meisten Touristen auf der Insel sind Tagesgäste. Direkt an der Anlegestelle der Schiffe befindet sich eine meteorologische Station. Der NDR bekommt von hier aus täglich den Wetterbericht für seine Radiomagazine und das Fernsehen im Programm der Nordmagazine. Auf der Insel angekommen, zieht es dann die Tagesgäste mehrheitlich ins Gerhard-Hauptmann-Haus. Der Schriftsteller lebte von 1862 bis 1946 und man ehrte ihn 1912 mit dem Literaturnobelpreis. Erstmals besuchte der Autor im Rahmen seiner Hochzeitsreise Hiddensee und war sofort von dem Charme der Insel begeistert. 1926 kaufte er sich auf Hiddensee ein Haus. Heute ist darin das Gerhard-Hauptmann-Museum untergebracht. Auf dem Inselfriedhof sind Gerhard Hauptmann und seine Gattin begraben. Dort ruhen u. a. auch der bekannte Opernregisseur Walter Felsenstein, der von 1901 bis 1975 lebte sowie die Tänzerin und Tanzpädagogin Gret Palucca. Sie lebte von 1902 bis 1993. Der Inselfriedhof mit den Grabstätten dieser Prominenten und der dazugehörenden Inselkirche wird auch sehr oft von den Touristen aufgesucht. Die Inselkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. Im Jahre 1781 bauten die Einheimischen sie im barocken Stil um. Teile des Kirchenbaus sind der letzte anschauliche Rest des einst von Zisterziensern gebauten Klosters. Das 1890 errichtete Gebäude des heutigen Heimatmuseum Hiddensee war einst eine Seenotrettungsstation. Eine Dauerausstellung macht die Gäste mit der Inselgeschichte vertraut. Ebenso beherbergt das Heimatmuseum Hiddensee eine Ausstellung zu Fossilien und besitzt eine Bernsteinabteilung. Des Weiteren wird dort die Tierwelt der Insel bildlich vorgestellt und ein Bereich befasst sich mit der Technik der Seenotrettung vor der Zeit des Internets. Natürlich steht eine Insel für frischen Fisch! Direkt ab Kutter kann man den gebratenen und geräucherten Fisch kaufen. Besonders beliebt sind die Fischbrötchen vom Kutter „Willi.“ Hiddensee bietet für Gäste, die länger bleiben möchten, auch Hotels, Pensionen und private Übernachtungsmöglichkeiten an. Egal, ob man als Tagestourist kommt oder ein paar Tage länger verbleibt, Hiddensee ist eine Insel mit sehr viel Charme und hohem Kulturfaktor und begeistert. (Text/Fotos: Volkert Neef)